Weihnachten_Hafen

Last Christmas im Diesseits

… enthält unbezahlte Werbung weil ich auf anderen Blogs verlinke  …

Unter dem Motto “Grüner Advent” haben 18 wunderbare Garten‐, Food‐, und DIY-Blogger zusammengefunden und einen ganz besonderen Adventskalender geschaffen!

Es erwarten Euch viele nachhaltige Ideen und Inspirationen aus dem Garten für eine schöne Adventzeit. Täglich öffnet sich ein Türchen zu tollen DIY’s, allerlei Selbstgemachten, leckeren weihnachtlichen Rezepten, super Geschenkideen und vielen tollen Gewinnen!

Der “Grüne Advent” wurde von Frau Meise ins Leben gerufen. Auf ihrem Blog findet Ihr auch den Gartenblogger‐Adventskalender. Mit jedem “Klick” auf das aktuelle Türchen, öffnet sich Euch ein anderes Gartenreich!
Macht mit und lasst Euch überraschen! Wir freuen uns schon sehr auf Euch!

Mit dabei sind diese tollen Blogs:
Frau MeiseBeetkulturCuddling CarrotsDer kleine HorrorgartenEin Stück ArbeitFarmmadeGartenfräuleinGrüneliebeHauptstadtgartenKistengrünMrs. GreenhouseMy Cottage GardenOsmersRienmakäferStadtfarmWilde Gartenküche Ye Olde Kitchen


I Don’t Wanna Wait Till Christmas

Es war wie jedes Jahr Ende November. Kaum aus der Schule zurück, machte ich mich auf die Suche. Alle Zimmer, alle Schränke öffnend, im Keller schauend und auf dem Boden kriechend … ich musste sie finden, die Weihnachtsgeschenke. Und, ebenfalls wie jedes Jahr, wurde ich fündig … wie immer, unter dem Bett meiner Eltern …….. das Ganze war eine Art Ritual geworden, denn eigentlich wusste ich von Anfang an wo die Geschenke sind.

Dieses Jahr erblickte ich mehrere Pakete, alle noch nicht mit Namen beschriftet. Ich nahm mir als erstes das große rechteckige vor. Die Öffnungstechnik hatte ich im laufe der Jahre perfektioniert. Mit einer langen Nagelpfeile vorsichtig von unten das Tesafilm an mehren Stellen lösen, dann das Geschenkpapier etwas zurückklappen und tadaaa … da war er …. der C 64 … endlich!!! Leuchtende Augen! Jetzt schnell alles wieder behutsam in den Ursprungszustand zurück versetzen und weg, bevor Mama aus dem Büro zurück ist.

Weihnachten war damit für mich vorbei bevor es begonnen hatte. Das einzige, was blieb, war diese elende Warterei.

Ja, es war vorhanden dieses Kribbeln, dieses Leuchten in den Augen. Nur eben weit v o r der Bescherung und anstatt unter einem geschmückten Tannenbaum auf dem Fussboden neben dem elterlichen Ehebett. Eine Bescherung, die ich lieber allein feierte.

First and Last and Always

Fest steht, dass Weihnachten und ich schon relativ früh keine guten Freunde mehr waren. Die eigentlich solide Bindung wurde immer wieder auf die Probe gestellt. Zum Beispiel als ich dazu auserkoren wurde, der zahlreich anwesenden Verwandtschaft Weihnachtslieder darzubieten … auf einer Blockflöte!

Das Problem war, dass ich dahingehend von Perfektion doch recht weit entfernt war. Und wie es klingt, wenn über längere Zeit jemand, hinter einem Sessel kauernd, schief auf einer Flöte spielt, kann man sich ungefähr vorstellen. Nicht? Hört selbst!

Irgendwann wurde es meinem Onkel auch zu bunt und er fragte mich mit leicht aggressivem Unterton in der Stimme, ob ich mit dem “Scheißgedudel” nicht aufhören könne. Vielen Dank für das kontextsensible und durchweg empathische Vorgehen! Warum nochmal hatte ich mich hinter den Sessel zurückgezogen?

Zicke Zacke Hühnerkacke

Hinzu kam, dass ich Weihnachten wohl nie richtig verstanden habe. Für mich war es aus irgendeinem Grund eine belastende und angespannte Situation. So belastend, dass ich gerne auch mal krank wurde.

Schlimmer wird das Ganze für mich noch dadurch, dass man dem Fest spätestens ab Mitte Juli nicht entkommen kann. Es ist so omnipräsent wie kein anderes Fest, es verfolgt einen geradezu … egal wohin … überall … jeden Tag … sich steigernd … immer schlimmer werdend. Kein Entkommen … die ewige Wiederkehr des Gleichen …

Das alles jedes Jahr aufs Neue zu ertragen ist wahrlich nur einem Übermenschen beschieden. Ob Nietzsche allerdings so etwas im Hinterkopf hatte, wage ich zu bezweifeln …

So geschah es schließlich, dass Weihnachten in meinem Kopf als die sinnentleerte Abfolge eines Protokolls gespeichert wurde, frei nach Loriot:  “Nun sei doch mal ein bisschen gemütlich!” oder “Jetzt spielen wir ‘wir bauen ein Atomkraftwerk'” … BOOOM! Geschenkpapier in Sack, Sack vor die Tür … Fest vorbei.

Es müsste immer Musik da sein …

Zu diesem alle Sinne betörendem Setting gesellt sich noch ein entsprechender Soundtrack. In diesem Fall bestehend aus nur einem Lied. Und so erschallt es aus allen Ecken der Welt, dieses verkackte Lied der letzten Weihnacht. WHAAAAAM!

Was also tun? Jedes Jahr voller Angst und Aggression, mit Ohropax in den Ohren und schlechter Laune Weihnachten feiern? Nö! Seh ich nicht ein.

Wie so häufig, sind die Lösungen auf dem Papier recht einfach. Denn auch ein Misanthroph kann schöne Weihnachten verbringen! An diese Stelle nun einige Tipps von einem Profi:

  1. Flucht: Urlaub buchen, am besten irgendwo in der Einsamkeit … und weg. Ein Vorhaben das wir seit Jahren Kopf haben, aber – ewige Wiederkehr – nicht umsetzen.
  2. Der Klassiker: Krankheit vortäuschen oder, wie ich, wirklich krank werden.
  3. Weiche Drogen. Vorher, während und danach!
  4. Politisch aktiv werden und eine Online-Petition starten. Titel: “Weihnachten abschaffen!”
  5. Crowdfunding ins Leben rufen. Mit dem Geld dann ein neues, vorher gänzlich unbekanntes und nicht vorhandenes Fest ins Leben rufen. Mein Namensvorschlag: Halloween!
  6. Kinder kriegen: Dies hat einen doppelten Nutzen. Man bildet seine eigene Käseglocke und kann das Kind prima als Ausrede für alles mögliche nutzen. Und, das sage ich jetzt mal als Vater, Weihnachten bekommt dadurch tatsächlich eine neue Bedeutung … es sei denn das Kind entwickelt sich so wie ich.
  7. Eventuell einmal darüber nachdenken, ob man nicht grundsätzlich die falsche Lebenseinstellung hat, sich locker machen und die besinnlichen Tage genießen.
  8. viel Musik, denn

“Es müsste immer Musik da sein – bei allem was Du machst – und wenn es richtig scheiße ist – dann ist wenigstens noch die Musik da – und an der Stelle wo es am allerschönsten ist – da müsste die Platte springen – und du hörst immer nur diesen einen Moment”

Zumindest den letzten Tipp kann ich nur nachdrücklich empfehlen: eine positive Endlosschleife! Zur Unterstützung bei diesem Vorhaben findet Ihr hier mein persönliches “Lieblings-Weihnachts-DIY” in Form einer Spotify Playlist (Klick!) …natürlich ohne dieses EINE Lied.

Frohe Weihnachten … und lasst Euch von Leuten wie mir nicht die Stimmung vermiesen 😉

P.S.: Was sind denn eigentlich Eure Lieblingslieder zu Weihnachten?

19 Responses

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.