*I know you’d like to think your shit don’t stink
But lean a little bit closer
See that roses really smell like poo-poo-oo
Yeah, roses really smell like poo-poo-oo*
(Outkast – Roses)
Kacki-Cola
Wer schon einmal sein kleines Kind in die Kita gebracht oder abgeholt hat kennt ihn, diesen Geruch. Erst nur ein laues Lüftchen, dann immer stärker werdend, schließlich sogar beißend. In der Kindergruppe steht dann meistens ein Erdenwesen etwas verloren und beschämt herum. Dies ist die Quelle … und sie hat Kacki in der Hose.
Einige dieser kleinen Menschen entwickeln gar ein etwas obsessives Verhältnis zu ihren Fäkalien. So auch Leon-Maximilian, dessen Lieblingswortschöpfung “Kacki-Cola” lautet. Er redet den halben Tag nur über dieses Thema. Einmal aufgeschnappt haben wir diesen Dialogfetzen dann natürlich täglich auch zu Hause …
Trennnung
Der Geruch ist auch einer der Gründe, der viele KleingärtnerInnen von der Anschaffung einer Komposttoilette abschreckt.
Die Möglichkeiten für eine Toilette in einem Schrebergarten sind relativ spärlich gesät. Da Spültoiletten in fast allen Gartenvereinen verboten sind, bleiben nur Chemie- oder eben Komposttoiletten. Letztere teilen sich in verschiedenen Typen auf, die sich nach Funktionsarten kategorisieren lassen. Das momentan beliebteste Grundprinzip dabei ist das der Trennnung von Pippi und Kacka. Denn, erst wenn beide zusammentreffen entsteht der lang anhaltende Gestank, den auch die Fliegen so mögen!
Komposttoiletten tragen ihren Namen nicht von ungefähr, denn in der Regel kann man seine Hinterlassenschaften in richtiger Aufbereitung und Konsistenz vorzüglich als Dünger verwenden. Gertrennt oder auch nicht getrennt.
Einige Anbieter haben sich auf die Herstellung dieser Toiletten spezialisiert. Exemplarisch genannt seien hier Goldeimer und Kildwick. Der Unterschied zwischen beiden besteht darin, dass Kildwick sich auf Bausätze und Einzelteile für Trenntoiletten spezialisiert hat. Goldeimer hingegen setzt eher auf die “Festivalvariante” ohne Trennung von groß und klein.
Mir war die Anschaffung ehrlich gesagt zu teuer … zudem lässt sich eine einfache Variante einer solchen Toilette auch locker selber bauen. Dann mal los!
Bausatz
Nach einigen Recherchen hab ich mich hinsichtlich des Funktionsprinzips für die sog. “Schaufelmethode” entschieden. Diese ist noch rudimentärer als die Trennmethode, denn dabei bedeckt man sein Geschäft, egal ob #1 oder #2, lediglich mit etwas Pflanzenerde. Dies bindet den Geruch und nach einer “Reifezeit” von ca. einem Jahr kann man das Ganze als Dünger verwenden.
Bei der Bauart wollte ich es ebenfalls einfach und funktional halten … wie immer. Gekauft habe ich folgen Bauteile: 2 runde Mörtelkübel a 65 l, 2 Holzplatten (mindestens so groß wie der Kübel), 1 Toilettensitz samt Deckel sowie Schrauben und Muttern.
Für den Bau muss man wirklich kein ausgemachter Profihandwerker sein. Man muss lediglich die Holzplatte auf die Größe des Kübels zuschneiden, ein Loch für den Klodeckel aussägen, Löcher zum Befestigen bohren und die Kloschüssel anbringen. Zum Schluss wird das Ganze mit dem Kübel möglichst bündig verschraubt. Bei der Verschönerung des Ganzen kann man seiner Kreativität dann freien Lauf lassen.
In der konkreten Benutzung macht man dann zwei bis drei Schaufeln Erde auf seine Hinterlassenschaft … fertig! Das sollte ungefähr für eine Gartensaison ausreichend sein. Ist diese zu Ende, wird der Deckel abgeschraubt, alles einmal gut durchmischt und eine geschlossene Holzplatte draufgeschraubt. Der Kübel wird dann für ungefähr ein Jahr in den Schatten gestellt. Den Rest erledigt die Natur. Nach der Wartezeit hat man dann einen prima Kompostdünger.
Und … Liebe ist …
… wenn man seiner Familie eine Toilette baut 🙂
… und jetzt bin ich gespannt ob die Toilette sich bewährt. Wird es eine fliegenfreie Gartensaison? Ich werde berichten …
Heute, zwei Jahre später, habe beschlossen mir eine neue Toilette zu bauen. Eine Trenntoilette. Warum? Hier entlang …
Anmerkung der Redaktion: Die wunderbar humorvolle Liedinspiration für diesen Text stammt von Anja vom Blog Der-kleine-Horror-Garten.
Da bin ich aber froh, das bei uns in der Schrebergartenanlage Toiletten üblich sind.
Echt? Richtige Spühltoiletten? Seid ihr an die Kanalisation angeschlossen?
Mit Spülfunktion aber in eine Sickergrube rein.
Manche haben auch Einbauküchen mit Spüle, was aber eigentlich verboten ist.
Wir haben uns bewusst dagegen entschieden. Wenn dann spüle ich in einer Schüssel.
Hey Björn,
spitzenmäßiges Klo-Design! In unserer Anlage haben die meisten (außer uns) eine geschlossene Abwassergrube, die sie regelmäßig auspumpen lassen (stinkt übrigens auch wie Hölle…). Bei uns war schon eine Berger Trenntoilette installiert und ich hab das auch mal ausprobiert, aber das Ausleeren war so ekelhaft, dass ich nun auf eine Mischform umgestiegen bin. Wir benutzen keine Erde sondern Rindenschrot und einen kleinen Eimer (innerhalb des Berger-Dingens) mit Tüte, die wir regelmäßig auf einen separaten Kompost kippen. Ich bin MEGA gespannt, ob Eure Kübel die ganze Saison ausreichen! Bitte berichte nochmal!
Schönes Wochenende,
Caro
Ich kenne da aus den Finnischen Möckis. Ist sehr hygienisch und riecht kein Bisschen. Klasse Beitrag!
Danke Dir 🙂 Der Geruch hält sich bei mir auch in Grenzen. Ich bin nur nicht sicher ob der Behälter für eine ganze Gartensaison reicht. Ich hab einfach nicht damit gerechnet das mal vier Wochen durchgehend die Sonne scheint und ich oft in den Garten kann. Wohne ja schließlich in Hamburg … 😉
Hallo zusammen! Weiß jemand, ob in diese Toilette auch das Toilettenpapier hinein „darf“?!?
Hallo. Ja, das funktioniert. Betreibe die nun im dritten Jahr. Man sollte aber drauf achten welches Toilettenpapier verwendet wird.
[…] Komposttoilette: Der Herr der Fliegen […]
Also wir schmeißen das Toilettenpapier nicht mit hinein. Und den Kübel mischen wir unter den Kompost, so brauchen wir nur einen Bottich und der Kompost rottet einfach weiter vor sich hin. Nur die Fliegen bekommen wir nicht in den Griff. Das ist ganz schön lästig und verstehe ich nicht ganz.
ja, das Fliegenproblem … das hab ich leider auch. Besonders wenn es sehr warm ist. Ich hab das dann mit den klassischen Fliegenfallen gelöst.
Ich hab jetzt auch eine Anleitung ausgedruckt und an die Wand geklebt weil mir aufgefallen ist das viele Leute nicht wissen wie man eine solche Toilette richtig benutzt.