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Der schönste Kleingarten des Nordens: Hamburg

Ok Leudde … nun war es endlich soweit. Mein Garten war an der Reihe. Das Fernsehteam inklusive der anderen TeilnehmerInnen sollten heute über meinen Garten herfallen. FUCK! Was hab ich getan?

Der lauteste Kleingarten des Nordens

Der Drehtag war ursprünglich auf einen Sonntag terminiert worden. Das hatte hauptsächlich einen Grund: Lärm. Die vierspurige Straße in unmittelbarer Nachbarschaft und zwei Einflugschneisen (Fuhlsbüttel und Airbus) sind, sofern in Vollauslastung betrieben, das Gegenteil von Gartenromantik.

Eben für jenen Sonntag im August war die Wettervorhersage eher mäßig bis schlecht und der Dreh wurde auf Montag verschoben. Sowohl Straße als auch Flughäfen sorgten für eine Lärmkulisse der Gourmetklasse. Man hätte keinen schlimmeren Tag wählen können. Läuft!

Ich bin das ja gewohnt, is halt ein Stadtgarten. “Herzlich willkommen im lautesten Kleingarten des Nordens” meine passende Begrüßung während ein Beluga über unsere Köpfe hinwegdröhnte. Die Gesichter der anderen TeilnehmerInnen vermittelten mir den Eindruck, dass sich mein Punktestand momentan bei “ganz lieb gemeinten 2 Punkten” bewegte. Da war mit Humor auch nicht mehr viel zu holen.

Hugos, Philipp und Tomaten. Mehr Erotik geht nicht.

Beim anschließenden Gartenrundgang habe ich versucht meinen norddeutschen Charme spielen zu lassen und das Hauptaugenmerk auf die Stärken meines Gartens zu legen. Die Vogelschutzhecke, die Gästebeete, das Milpa-Beet, die vielen Disteln, die Trockenmauer-Hochbeetkombination, das Sonnendeck, das Kompostklo, der Erdkühlschrank usw. … Das volle Programm.

Dennoch, im Vergleich zum Parkgartenidyll der bisherigen Gartenbesuche fällt das natürlich etwas mau aus. Zu groß der Bruch von den ruhigen üppigen Gartenoasen in Neubrandenburg und Lübeck zu meinem eigenwilligen Großstadt-Kerosin-Gemisch. Zudem muss man meinen “Stil” mögen … das habe ich aus keinem der Gesichter ablesen können. Ihr vielleicht?

Laube

Hätte mich vor Drehbeginn jemand gefragt worauf ich meinen Joker setzen würde, welches also meine stärkste Kategorie ist, hätte ich meinen Arsch darauf verwettet, dass es die Laube ist.

Zwischen Dynamik und lässiger Langeweile

Innen aus den gegebenen Bedingungen das Optimum rausgeholt. Entkernt, neu isoliert, Strom verlegt, neue Wandplatten verlegt und den Fussboden abgeschliffen. Kein Luxus, kein Designobjekt. Auf Küche und Schnick-Schnack verzichtet und auf diese Weise sehr nah dran am ursprünglichen Zweck einer Gartenlaube – der ja definitiv nicht darin besteht, ein Ferienhaus zu sein. Hier findet Ihr einige Beiträge dazu: klick!

Dann von außen die Streetart und der rosa Anstrich, wirklich ein absoluter Higucker, den es so kein zweites Mal gibt (klick!). Was sollte es daran auszusetzen geben?

Anscheinend einiges! Denn gleichzeitig ist es sicherlich die Kategorie, bei der man auch 0 Punkte geben kann, wenn man alles im Winkel haben will, Torf als Baumaterial bevorzugt oder schlicht meinen Geschmack nicht teilt.

Ich habe mein Kinn verloren. Kann es jemand sehen? Philipp, du?

Spezial Interest

In jeder Folge ist Platz für eine Spezialität des jeweiligen Gartens. Bei Daniel war es der Rasenmäher, bei Hanne die Bienen und bei mir das hier, mein Blog. Zusammen mit Moderator Philipp Jess habe ich einen Vlog dazu erstellt, wie man warmes Wasser in den Garten bekommt und kinderleicht Waschmittel herstellt:

Dazu aber in einem späteren Blogbeitrag mehr!

The Horror, the Horror – Die Freundin aus Russland

Wie bereits im Beitrag zu Daniels Garten erwähnt (klick!) kommt die schlimmste Kategorie dann, wenn man als Gastgeber eh schon an der Grenze zum Wahnsinn steht, nämlich ganz an Schluss. Ein Dreigängemenü für 7 Personen im Schrebergarten zubereiten, was kann es schöneres geben? Gegen einen Stromzaun pinkeln zum Beispiel!

Ich habe ein solches Mahl noch nie zubereitet … schon gar nicht ohne Küche. Es gab auch keinerlei Ambitionen meinerseits, vorher zu proben. Ist schließlich ein Schrebergarten und kein fucking Restaurant!

Die Rezeptwahl fiel auf eine kalte Rote-Beete-Suppe, eine Wust vom Grill mit Zoodles und verschiedenen Salaten, Brot und Kräuterbutter und als Nachtisch ein gepflegtes Pflaumenkompott. Als Joker hatte ich noch meinen selbst gemachten Rabarber-Gin in der Hinterhand. Alles Rezepte aus dem Internet. Und? Problem? Gesammelt findet Ihr die Rezepte hier: klick!

Die Essenszubereitung war definitiv ein Highlight und steht examplarisch für meine Person und meinen Garten. Es gab viele Momente zwischen Panik und Gelächter. Mein Spruch “wir sind gut in der Zeit” ist heute noch ein running Gag zu Hause.

Schlussendlich war es eines der besten, wenn nicht DAS beste Essen, das wir jemals zubereitet haben (Dank an meine Frau für die Hilfe) … is meine Meinung. Und nein, wir haben keine Freundin in Russland, die uns das Rezept für die Rote-Beete-Suppe gegeben hat. War gelogen!

Nach dem Essen sah es bei uns dann so aus:

Wichtig wenn man für viele Menschen kocht: ein ausgeklügeltes System!Systemgastronomie!

Death is not the end

Was bleibt zu sagen nach so einem Tag? Mehrere Fahrradanhänger mussten wieder nach Hause gefahren werden und ich war endgegnermäßig im Arsch aber doch irgendwie glücklich.

Gelebter Klimaschutz. Gärtnern ohne Auto.

Hinsichtlich meiner Siegeschancen bei dem Wettbewerb verbleibe ich mit einige Worten der Band The Smiths: I tell you why …

You just haven’t earned it yet, baby
You just haven’t earned it, son
You just haven’t earned it yet, baby
You must suffer and cry for a longer time
You just haven’t earned it yet, baby
And I’m telling you now

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