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Das Bienenexperiment … Stressed Eric

Wenn das Handy 10 mal klingelt

Ich saß gerade in der Bahn, Rückweg von Wiesbaden nach Hamburg. Seelig vertieft in eine Fernsehserie, Rapsfelder zogen draußen vorm Fenster vorbei. Da beginnt es in meiner Hosentasche zu vibrieren. Ich schau drauf … Eric Feeble ruft an. Eric? … nee, um Gottes Willen, nicht jetzt …. also Handy zurück in die Hosentasche. Nach der zehnten Wiederholung dieses Vorgangs wurde der Vibrationsalarm schließlich deaktiviert.

Rückblende

Einige Monate zuvor hatte ich die glorreiche Idee gehabt, Bienen in meinem Garten zu beheimaten. Da ich selbst null Ahnung von Bienen habe, war Kreativität gefragt. So schrieb ich den Imkerverband Hamburg e.V. an und fragte, ob es nicht vielleicht einen Imker gäbe, der einen Stellplatz für sein Bienenvolk suche. Und siehe da, nach kurzer Zeit meldeten sich sogar zwei an interessierte Imker.

Eric war der erste und wir wurden uns schnell einig. Im Frühjahr 2018 ging es dann an die Umsetzung. Wir trafen uns zur Ortsbegehung. Er überlegte, wo der beste Stellplatz für die Bienenstöcke sei. Zu bedenken gab es dabei beispielsweise, dass die Einflugschneise nicht mitten durch den Garten gehen sollte und dass weder wir Schrebergärtner noch die Bienen uns beim Gärtnern / Ein- und Ausfliegen zu sehr in die Quere kommen sollten. Schließlich wurden wir fündig, alle waren zufrieden und ich konnte es kaum abwarten.

Bienenkaesten_Bienen_Bees

Als die Bienen dann endlich da waren, freute ich mich darauf, sie zu beobachten, ihr immerwährendes Brummen zu hören und natürlich auch auf Honig … dennoch nahm das Unglück seinen Lauf …

Schon einen Tag später bekam ich E-Mails von den Gartennachbarn, da sie gestochen wurden (ob von Bienen oder von angelockten Wespen konnte nicht abschließend geklärt werden). PächterInnen von Parzellen in Gartenvereinen muss ich an dieser Stelle wohl nicht weiter erklären, was für Verwicklungen es nach sich ziehen kann, wenn sich Gartennachbarn mit Beschwerden melden! Zum Glück sind meine Nachbarn sehr enspannt.

Der von mir eilends herbeigerufene Eric war auch erstaunt. Einerseits über die Vorfälle und andererseits davon, dass seine Bienen unruhig wirkten und recht aggressiv zu Werke gingen. Er selbst wurde von Ihnen angegriffen und durch den Garten gejagt. Irgend etwas stimmte da also nicht.

Was schlussendlich das Problem war, haben wir leider nicht herausfinden können. Eric hat viele Leute gefragt … ich hab viele Leute gefragt. Wir vermuten, dass es wohl wirklich an der lauten Straße lag. Fakt war nun aber, dass die Bienen im Interesse aller Beteiligten wieder weichen mussten. In zwei etwas chaotischen Abendaktionen ist das dann auch geschehen.

Drum prüfe wer sich bindet

Warum dann aber Monate später der Telefonterror? Wie sich herausstellte, war Eric gestresst darüber, dass ich auf Instagram über unsere gemeinsamen Abenteuer berichtete. Ihm war mein Blog zwar bekannt und wir haben auch darüber gesprochen. Allerdings war ihm nicht bewusst, dass ich darüber schreibe … und vor allem nicht … wie!

Mein Humor ist zugegebenermaßen etwas “gewöhnungsbedürftig” und oft mit Ironie und/oder Sarkasmus als Geheimzutat gewürzt. Real existierende Personen, die diesen Humor nicht teilen und noch dazu im Garten- und Imkerverein engagiert sind, könnten darüber durchaus pikiert sein. Eric war einer davon.

Wie dem auch sei, ich löschte die  entsprechenden Posts. Was schade war, denn es waren meine meist-kommentierten Posts auf Instagram. Das zeigt, dass das Thema Bienen die Menschen interessiert und bewegt … eben auch, wenn es nicht klappt.

Ich habe gelernt, dass nicht jedes Vorhaben umsetzbar ist. Ab und zu weiß man noch nicht einmal, warum das so ist. Zudem habe ich gelernt, und das ist für die BloggerInnen und InstagrammerInnen unter Euch wichtig, dass man sich von Menschen immer die ausdrückliche Genehmigung einholen muss, wenn man Inhalte öffentlich machen will.

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die ich aber nicht eindeutig bedacht und geklärt hatte. Dementsprechend musste ich dann auch mit den Konsequenzen leben.

Falls Euch interessiert wie ein solches Projekt gelingen kann, dann schaut gerne einmal im Blog von Frau Meise vorbei: selbes Experiment besseres Ergebnis!

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