Zweite_Wand

Budenzauber II – Konstruktion

Unter der Haut

Tack Tack Tack, Plastikplane wird ausgelegt, zurechtgeschnitten und an der Wand befestigt. Der gesamte Innenraum unserer Gartenlaube ist mittlerweile mit Folie verkleidet. Ich ahne, wie sich die Opfer von Dexter in der gleichnamigen Fernsehserie fühlen müssen. Gefangen in einer Mischung aus OP, Gefängnis und Folterkammer.

Plane

Diesen Gedanken im Kopf beobachte ich meinen Schwiegervater W. aus B. … Wieder dieses Tack Tack Tack … er nimmt die Kreissäge in die Hand. Mit zusammengekniffenen Augen sieht er mich an –  zum Glück lächelnd – und sagt “dann lass uns mal loslegen!”.

Die Haut

Es ist Tempo geboten, denn schließlich wollen wir in den nächsten zwei Tagen die Gartenlaube innen mit OSB-Platten auskleiden: ein komplettes inneres Makeover. Am Tag zuvor waren wir mit der Dekonstruktion der alten Innenhaut beschäftigt (klick!).

Zu diesem Anlass habe ich weitere Verstärkung organisiert: meinen Vater! Dies natürlich nicht ohne Hintergdanken. Er, W. aus N., arbeitet zügig und mit wenig Pausen … dadurch bedingte handwerkliche Unzulänglichkeiten werden später mit Bildern, Leisten und dergleichen verdeckt. Der Arbeitsstil von Schwiegervater W. aus B. hingegen ist geprägt von Genauigkeit, längerem Überlegen und weniger Geschwindigkeit. Yin und Yang an einem Ort vereint. Eine Familienzusammenführung mittels gemeinsamer Aktivität. Pädagogisch extrem wertvoll!

Konkret sah es dann so aus, dass ich mit W. aus B gerade darüber philosophierte, wie wir die nächste OSB-Platte möglichst gerade zusägen und an die Wand bekommen. Unsere Diskussion fand durch das Aufheulen der Kreissäge ein jähes Ende. W. aus N. hatte währenddessen beschlossen, Tatsachen zu schaffen. Ok, dachte ich, vielleicht hat er das Gespräch einfach nicht mitbekommen. Als sich dieser Vorfall allerdings 10 Minuten später wiederholte, kam ich schon etwas ins Grübeln …

Gemeinsam

Schrittchen für Schrittchen ging es voran. Da die Laube zwei kleine Durchreichen und insgesamt vier Fenster hat, war die Feinstaubbelastung entsprechend hoch. Zollstock, Bleistift, kreischende Sägen und Akkuschrauber wurden unsere Tagesbegleiter. Ein schwieriges Unterfangen war das Ausbohren der Löcher für die Steckdosen. Da es sich insgesamt um lediglich fünf Steckdosen handelt, habe ich beim Kauf des Lochsägen-Sets die billige Variante gewählt. Fehler! Die Sägeblatter wurden schnell stumpf und man musste schon einige Muskelkraft aufbringen, um zu vermeiden, dass die Bohrmaschine zu einem Geschoss wurde, an dem die eigene Hand noch dran ist. Meine Abstammung von Herrn W. aus N. steht damit außer Frage. Wer billig kauft, kauf zweimal oder muss mit den Begleitumständen leben.

Mein Gesamtplan ging aber dennoch einigermaßen auf. Die Väter haben sich in Grummelei und schweigendem Protest abgewechselt. Niemand ist wirklich ausgerastet, obwohl die Luft auch mal knisterte. (Siehe Bild oben “Ich mach das!” “Nee, ich mach das!”).

Erste_WandZweite_WandDritte_Wand

Bemalung der Haut

In den Wochenenden darauf habe ich mir die Farbgestaltung vorgenommen. Zuerst habe ich alles vorschriftsmäßig mit Grundierung überzogen. Die Decke und eine Wand habe ich dann mit Lasur gestrichen. Der Rest erstrahlt nun in einem frischen Kiwigrün. Soweit, so gut. Alles fertig? Mitnichten ….

Danke W. und W.! Das hat riesigen Spaß gemacht. Ohne Euch würden wir noch immer in einer muffigen, feuchten und häßlichen Höhle sitzen.

Im letzten Teil meines Berichts geht es um den Fussboden, die Leisten sowie den kleinen Raum der Laube. Zum Beitrag geht es hier entlang … Klick!

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